Alleskönner Alkohol – Leere Kalorien, volle Wirkung.
- Ute Müller
- 4. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Er beeinflusst mehr als nur unseren Kopf – und macht es dem Stoffwechsel schwer, auch wenn der Rest stimmt. Gesund essen allein reicht da oft nicht mehr.

Alkohol: kulturell akzeptiert, biologisch unterschätzt
Weiss jeder: Ein Glas Wein zum Abendessen, ein Bier zum Feierabend, ein Cocktail mit Freunden – Alkohol hat längst seinen Platz in unserem Alltag gefunden. Er steht für Entspannung, Geselligkeit, Genuss und macht dick.
Weiss nicht oder will nicht jeder wissen: Alkohol ist der Stoffwechselkiller Nr. 1Er hat tiefgreifende Auswirkungen auf unseren Stoffwechsel – und damit auf Energiehaushalt, Fettverbrennung und Hormonregulation.
Warum sprechen wir so wenig darüber, obwohl Alkohol für viele Menschen alltäglich ist und gesundheitlich so viel verändert? Ich denke, die Wahrheit ist unbequem, senkt die Stimmung und das passt nicht in den persönlichen Lifestyle. Es genügt zu wissen, dass Alkohol dick macht. Es scheint, als würde sich niemand trauen zu fragen: Kann man trinken, ohne zuzunehmen?
Was passiert im Körper, wenn wir Alkohol trinken?
Alkohol – genauer gesagt Ethanol – wird vom Körper als toxische Substanz behandelt. Das bedeutet: Sobald Alkohol aufgenommen wird, hat seine Entgiftung Priorität. Der Körper unterbricht andere Stoffwechselprozesse – vor allem die Fettverbrennung –, um sich um den Alkoholabbau zu kümmern.
Die Abbaukette:
Alkohol wird in der Leber durch das Enzym ADH (Alkoholdehydrogenase) zu Acetaldehyd umgewandelt.
Acetaldehyd ist sogar noch giftiger als Ethanol – deshalb wird es rasch zu Essigsäure (Acetat) weiterverarbeitet.
Acetat wird schliesslich in den Zellen zur Energiegewinnung genutzt – bevorzugt vor allem anderen.
Was bedeutet das? Solange Alkohol im Blut ist, wird keine nennenswerte Fettverbrennung betrieben. Der Körper «pausiert» seine normalen Energiesysteme und schaltet auf «Alkohol-Notfall-Modus».
Alkohol hemmt die Fettverbrennung – messbar und nachhaltig
Studien belegen: Bereits 0,5 Promille Alkohol im Blut reduzieren die Fettverbrennung um bis zu 75 % für mehrere Stunden. Das bedeutet: Selbst wenn wir nur wenig essen, wird das Gegessene eher gespeichert als verbrannt.
Zudem erhöht Alkohol die Insulinsensitivität kurzfristig, was den Blutzuckerspiegel durcheinanderbringen kann. Auch der Hormonhaushalt (z. B. Cortisol, Testosteron, Östrogen) wird beeinflusst – je nach Trinkmenge und individueller Konstitution.
Ein gängiger Richtwert zur Einordnung: Für Frauen gelten 1–2 Gläser Wein (je ca. 1 dl) als moderat. Für Männer liegt die empfohlene Menge bei bis zu 2 – 3 Gläsern – allerdings nicht täglich. Diese Mengen beziehen sich auf einen gelegentlichen Konsum, nicht auf eine tägliche Regel.
Warum wird Alkohol – im Gegensatz zu Zucker oder Fett – so selten als Stoffwechselblocker wahrgenommen? Weil es unbequem wäre, sich das einzugestehen?
Psychologisch unterschätzt: Die stille Macht der Gewohnheit
Viele Menschen trinken nicht, weil sie «müssen», sondern weil es zur Routine geworden ist. Alkohol ist emotional aufgeladen: Er signalisiert Feierabend, Entspannung, Belohnung. Oft braucht es gar keine bewusste Entscheidung mehr – das Glas Wein steht schon bereit.
Doch genau hier liegt der Knackpunkt: Wenn Genuss zur Gewohnheit wird, wird Reflexion schwieriger. Man bemerkt gar nicht mehr, wie sehr Alkohol alltägliche Prozesse im Körper blockiert – und wie stark er emotionale Muster verstärkt oder überdeckt.
Wie bewusst ist uns, dass Alkohol nicht nur kurzfristig wirkt – sondern biochemisch und psychisch weitreichende Effekte hat?
Der doppelte Effekt: Mehr Kalorien, weniger Verbrennung
Alkohol hat nicht nur leere Kalorien (7 kcal pro Gramm), sondern verhindert zusätzlich die Verbrennung anderer Kalorienquellen. Das bedeutet: Wer abnehmen oder sein Gewicht halten möchte, muss nicht nur auf die Kalorien des Weins achten – sondern auf das, was durch den Alkohol alles nicht verarbeitet wird.
Beispiel: Wer nach einem Glas Wein eine eigentlich gesunde Mahlzeit isst, speichert tendenziell mehr davon als Fett, weil der Stoffwechsel sich auf den Alkohol konzentriert.
Ein Plädoyer für bewussten Umgang – nicht für Verzicht
Es geht – zumindest für mich – nicht um Verbote oder Verteufelung, sondern darum, Alkohol in seiner ganzen Wirkung zu verstehen. Wer weiss, was im Körper passiert, kann Entscheidungen treffen, die nicht auf Verboten beruhen, sondern auf Selbstkenntnis und Verantwortung.
Es geht nicht um «ganz oder gar nicht», sondern um Fragen wie:
Wann trinke ich – und warum?
Welche Wirkung hat Alkohol auf mein Energielevel, meine Stimmung, meine Regeneration?
Und: Was wäre möglich, wenn ich diese Prozesse bewusster steuere?
Oder kurz und bündig gefragt: Wie könnte ein Umgang mit Alkohol aussehen, der weder in Verdrängung noch in Verbot mündet – sondern in bewusster Entscheidung?
Fazit: Der Körper merkt sich alles – das limbische System auch
Alkohol ist gesellschaftlich akzeptiert – doch biologisch bleibt er eine Herausforderung. Wer seine Wirkung auf den Stoffwechsel kennt, kann ihn bewusst dosieren. Wer erkennt, wie stark Emotion und Gewohnheit mitspielen, kann sich selbst besser verstehen.
Die Frage ist nicht: «Darf ich noch trinken?» Sondern: «Treffe ich meine Entscheidung aus Reflex – oder aus Klarheit?»
Genau hier liegt die Kraft der Veränderung.
Zeit, von der Oberfläche in die Tiefe zu gehen – dorthin, wo Muster entstanden sind. Nicht nur wissen, sondern erkennen und begreifen. Daraus wächst echter Wandel und intrinsisches Handeln. Es braucht Mut, denn der Weg führt über die Vernunft hinaus. Ernährung als Spiegel der Selbstbeziehung – und als Weg zu einem Leben, das schmeckt. Mit Wohlfühlgewicht.
Hinweis:
Mein Ansatz im Bereich «Bewusstseinsarbeit» bietet ein grundlegendes Werkzeug zur Veränderung persönlicher Themen, zur Lösung innerer Blockaden und Herausforderungen. Dies umfasst auch Aspekte der Gesundheit (Psychosomatik) und der Gewichtsreduktion. Die Kommunikation kann entweder im Wachbewusstsein oder in einem Zustand bewusster Hypnose stattfinden. Dabei sind zwei entscheidende Faktoren wichtig:
Mut, sich selbst zu begegnen.
Authentizität, den Willen zur bedingungslosen Ehrlichkeit zu sich selbst zu haben.

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Ute Müller
Autorin & Entwicklerin des Programms "ICH bin mein bester Food-Coach."

In der Online-Kommunikation verwende ich das «Du», wie im Englischen, um eine persönliche und offene Ansprache zu schaffen – ohne die formale Distanz zu verlieren. Ebenso wähle ich bewusst eine vereinfachte Sprache ohne Unterscheidung von Gender und Diversität. Dies geschieht aus Gründen der besseren Lesbarkeit und Verständlichkeit. Mir ist es wichtig zu betonen, dass ich alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Identität oder Herkunft schätze und respektiere. Jeder ist willkommen, und ich achte alle gleichermaßen. Mein Anliegen ist es, dass sich alle Leserinnen und Leser gleichermaßen angesprochen fühlen. Vielen Dank für Dein Verständnis.
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