Dein Drama ist der beste Schutz – vor dir selbst
- Ute Müller
- vor 5 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Wenn Dramen uns schützen – vor der Begegnung mit uns selbst.

Das Drama als vertrauter Raum
Wir bleiben oft dort, wo es weh tut – nicht, weil wir das wollen, sondern weil es uns vertraut ist. Das Drama ist nicht nur ein Erlebnis. Es ist ein Zustand, ein innerer Raum, den wir unbewusst mit Sinn füllen. Nicht jede Begrenzung hat Mauern. Manche bestehen aus Gedankenmustern, aus erlerntem Misstrauen dem Leben gegenüber. Und obwohl wir spüren, dass mehr möglich wäre, halten wir fest: am Alten, am Bekannten, an der Geschichte, die uns kleinhält.
Warum wir bleiben
Warum?
Weil der Schritt hinaus uns zwingt, uns selbst zu begegnen. Und das ist anstrengender, als es scheint. Weil wir damit die schützenden Erzählungen aufgeben müssten, mit denen wir unsere eigene Begrenzung täglich nähren. Weil unser Nervensystem auf Alarm geht, sobald wir in die Nähe echten Wandels kommen.
„Ein Drama ist auch ein Raum“, schreibt Christian Perzhold – aber dieser Raum ist oft auch ein Versteck.
Ein Ort, der uns vor dem eigentlichen Blick auf uns selbst bewahrt.
Neurobiologie der Begrenzung
Der Mensch – so gerne wir ihn als vernunftbegabtes Wesen beschreiben – handelt nur zum Teil aus freiem Willen. Ein Großteil dessen, was wir als Entscheidung erleben, ist die Folge unbewusster Prozesse: unseres Nervensystems, unserer Prägungen, der Art, wie unser Gehirn auf Risiko, Belohnung und Sicherheit reagiert.
Unser Belohnungssystem sucht Wiederholung. Unsere Amygdala warnt vor dem Unbekannten. Das Neue wird nicht automatisch als Chance erkannt – es wird als Gefahr gelesen.
Und so bleiben wir: im Bekannten, im Begrenzten, im Dramatischen.
Körper und Überlebensmodus
Diese neuronalen Mechanismen wirken tief – sie setzen früh ein, autonom und jenseits des bewussten Denkens.Sie erklären, warum viele Menschen scheinbar „nicht aus ihrer Haut“ können, selbst wenn der Wunsch zur Veränderung längst da ist.
Nicht Faulheit, nicht Willensschwäche – sondern ein Körper, der auf Überleben getrimmt ist, nicht auf Freiheit.
Und doch: Etwas in uns will wachsen
Doch genau an dieser Schwelle wird es philosophisch.Denn während das Gehirn sich nach Sicherheit sehnt, sehnt sich die Seele nach Entfaltung.Während die Neurobiologie das Bekannte konservieren will, ruft etwas in uns nach dem Unbekannten, dem Eigentlichen, dem Eigenen.
Was, wenn der Ausgang aus dem Drama längst offensteht – wir ihn aber nicht erkennen, weil wir vergessen haben, wie Freiheit sich anfühlt?
Gewöhnung als Kette
Der Elefant, der anfangs mit einer Kette fixiert war, bleibt auch dann noch an Ort und Stelle, wenn die Kette längst entfernt ist.Nicht aus Dummheit, sondern aus Gewöhnung.
Wir Menschen sind oft nicht anders: Wir leben in Mustern, die längst überholt sind – aber unser Nervensystem denkt noch in alten Geschichten.
Der Raum hinter dem Drama
In meiner Arbeit begleite ich Menschen genau an diesem Punkt: dort, wo sich Körperwissen, psychologische Dynamik und existenzielles Fragen begegnen.
Es geht nicht darum, das Drama zu erklären, sondern es zu überschreiten. Nicht zu „funktionieren“, sondern wirklich zu leben.
Ob im Wunsch, den Körper neu zu spüren (Abnehmen), im Bedürfnis nach innerer Stille (Stressbewältigung) oder in der Suche nach sich selbst (Persönlichkeitsentwicklung) – immer geht es darum, jenen inneren Raum wiederzufinden, der nicht durch Angst, Leistung oder Anpassung definiert ist, sondern durch Verbundenheit mit dem, was wirklich werden will.
Rückverbindung statt Selbstoptimierung
Der Philosoph Kierkegaard sagte:
„Das Leben kann nur rückwärts verstanden, aber nur vorwärts gelebt werden.“
Doch wir versuchen oft, rückwärts zu kontrollieren, was sich nur durch Loslassen lösen lässt.
Und Byung-Chul Han beschreibt unsere Zeit treffend als eine, in der der Mensch sich selbst ausbeutet – im Namen von Kontrolle, Effizienz, Selbstverbesserung.
Aber Selbstverwirklichung ist kein Projekt. Sie ist ein Prozess der Rückverbindung. Mit dem eigenen inneren Rhythmus, mit dem Körper, mit dem Leben.
Das Drama ist ein Raum – aber er ist nicht unser Zuhause.
Der Weg hinaus beginnt nicht mit Kampf, sondern mit Bewusstheit.
Nicht mit mehr Wollen – sondern mit echtem Wahrnehmen.
Und mit dem Mut, nicht ins Außen zu fliehen, sondern ins Eigene zurückzukehren – zu dem, was wir im Innersten schon sind.
Hinweis:
Mein Ansatz im Bereich «Bewusstseinsarbeit» bietet ein grundlegendes Werkzeug zur Veränderung persönlicher Themen, zur Lösung innerer Blockaden und Herausforderungen. Dies umfasst auch Aspekte der Gesundheit (Psychosomatik) und der Gewichtsreduktion. Die Kommunikation kann entweder im Wachbewusstsein oder in einem Zustand bewusster Hypnose stattfinden. Dabei sind zwei entscheidende Faktoren wichtig:
Mut, sich selbst zu begegnen.
Authentizität, den Willen zur bedingungslosen Ehrlichkeit zu sich selbst zu haben.
Schmankerl
Eine kleine Auflockerung zum Thema: Drama.
Der Experte 😊

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