MEINE PHILOSOPHISCHE ORIENTIERUNG
Philosophie und Psychologie sind sehr umfangreiche Felder.
Ihnen gilt mein grosses Interesse, sie bilden meine Grundhaltung. U.a. beschäftigt mich die Frage über den Umgang mit dem Menschen – das «Wie» im Tun.
Für eine bessere Orientierung: nachfolgend eine kleine Auswahl an Philosophen und Betrachtungsweisen, denen ich zugewandt bin. Die Texte sind weitestgehend aus der Quelle: Wikipedia zusammengefasst und nicht von mir persönlich geschrieben.

PHILOSOPH DER AUFKLÄRUNG – ETHIK
Spinoza konzipiert eine Lehre von Affekten und Leidenschaften. Diese werden als eine «Bejahung des Lebens» verstanden.
Spinoza nimmt in der Philosophiegeschichte eine Sonderstellung ein. Er gehörte weder einer etablierten philosophischen Schule an noch begründete er selber eine neue. Er war Anhänger beziehungsweise Kritiker von René Descartes und einer der radikalsten Philosophen der frühen Neuzeit.
Die Philosophie Spinozas hat vor allem ein ethisch-praktisches Ziel: Er möchte von den illusorischen Lebenszielen das einzig Wahre unterscheiden, das ihm, wenn er es erreichen würde, eine stabile und wirklich befriedigende Freude verschaffen könnte. Um dies zu ermöglichen, entwickelte er eine Ethik (vor allem in den drei letzten Büchern der Ethik), deren Grundlagen (die in den ersten beiden Büchern der Ethik dargelegt werden) metaphysischer Natur sind.
Spinozas Motivation bestand u.a. durch die Frage wodurch und wie der Mensch zu einem erfüllten glücklichen und freiheitlichen Leben gelangen kann. Er beschäftigte sich mit der Wirkung von Affekten und Sinneswahrnehmungen sowie die Fähigkeiten unseres Verstandes Wahres von Unwahrem zu unterscheiden. Wie wir durch ihn uns ergründen und verstehen können.
Für mich persönlich eröffnet Spinoza ein Verständnis darüber, wie der Mensch zum Weg seiner Erkenntnis gelangen kann. Und das finde ich das eigentlich Spannende. Denn vieles seiner Betrachtungen und Gedanken liegt heute den Methoden angewandter Psychologie, dem Begleiten und Coaching zugrunde. Zugleich wird mir durch die Texte Spinozas die Haltung und das Verhalten von Therapeuten/Coaches zum Klienten verständlich. Wodurch und wie es gelingen kann, das Klienten aus sich heraus sich ent-wickeln und aus ihrem Leid finden können.

KARL THEODOR JASPERS
(23. Februar 1883; † 26. Februar 1969)
EXISTENZPHILOSOPHIE
Als Arzt hat Jaspers grundlegend zur wissenschaftlichen Entwicklung der Psychiatrie beigetragen. Er gilt auch als herausragender Vertreter der Existenzphilosophie, die er vom Existentialismus Jean-Paul Sartres strikt unterschied. Sein philosophisches Werk wirkt insbesondere in den Bereichen der Religionsphilosophie, Geschichtsphilosophie und der Interkulturellen Philosophie nach.
Philosophischer Einblick:
Existenz und Transzendenz sind für Jaspers nicht gegenständlich. Das Sein selbst sei nicht als Gegenstand aufzeigbar, ebenso wenig wie das Ich, durch das die Gegenstände konstituiert werden. Nur in dem Maße, in dem der Mensch zu sich selber findet, sei der Mensch Existenz.
Jaspers lehnte eine explizite Ethik als Gehäuse von Weltbildern ab, weil er die individuelle Wahlfreiheit prinzipiell nicht eingeschränkt sehen wollte. Aber die Möglichkeit der menschlichen Selbstverwirklichung ist notwendige Bedingung zum eigentlichen Selbstsein, das den Leitfaden praktischen Handelns ausmacht. Die ganze Philosophie von Jaspers ist als Existenzerhellung gedacht.
Die eigene Existenzerhellung erreiche man durch „innere Aneignung“, „Gelassenheit im Wissen“, „tiefe Heiterkeit“, „Offenheit gegen sich und andere“ und „Tapferkeit“ (Philosophie II. Grenzsituationen). Es ist die Vernunft, die den Weg zu der individuellen Selbstverwirklichung weist und die moralischen und politischen Einstellungen wie „Redlichkeit“, „Wahrhaftigkeit“, „Uneigennützigkeit“ oder „Verantwortungsbereitschaft“ zur Geltung bringt (insbes. in: Von der Wahrheit).
Höchstes moralisches Prinzip ist für Jaspers das in der Liebe gründende Prinzip des Guten, das der Mensch, der sich selbst treu bleiben will, als „unbedingt“ (bedingungslos, nicht von Nützlichkeitsabwägungen geleitet) auffasst.

FRIEDRICH NIETZSCHE
(*15. Oktober 1844; † 25. August 1900)
«Werde der Du bist.»
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Friedrich Nietzsche zweifelte an den gängigen Vorstellungen vom Menschen, von Gott und der Moral. Er zweifelte auch an Gut und Böse. Seine provokante These war, dass der Mensch etwas sei, das überwunden werden müsse.
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Bei Nietzsche hat die Kunst den Vorrang vor einer Philosophie der Vernunft. Ihre Fähigkeit, Erfahrung zu transzendieren und zu verwandeln, ermöglicht einen ästhetischen Standpunkt der Existenz. Er misst dem Leib, der Erde, dem Sinn der Mitanwesenheit des Todes im Leben besondere Bedeutung zu.
Philosophische Zuordnung
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Nietzsche begann sein Werk als Philologe (Sprach- und Naturwissenschaftler), begriff sich selbst aber zunehmend als Philosoph oder als «freier Denker».
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Nietzsche hat wie kaum ein zweiter Denker die Freiheit der Methode und der Betrachtung gewählt. Eine definitive Einordnung seiner Philosophie in eine bestimmte Disziplin ist daher schwierig.
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Nietzsches Herangehensweise an die Probleme der Philosophie ist teils die des Künstlers, teils die des Wissenschaftlers und teils die des Philosophen. Viele Stellen seines Werks können auch als psychologisch bezeichnet werden, wobei dieser Begriff erst später seine heutige Bedeutung bekam. Zahlreiche Deuter sehen einen engen Zusammenhang zwischen seinem Leben und seinem denkerischen Werk, sodass über Nietzsches Leben und Persönlichkeit weit mehr geforscht und geschrieben wird, als dies bei anderen Philosophen der Fall ist.

HERAKLIT
(ca. 520 v. Chr.; † um 460 v. Chr.)
Er ist einer der ersten griechischen Philosophen und der Gründervater der Polaritätsphilosophie. Heraklit war der Ansicht: «Die Gegensätze sind das Gleiche. Denn das Eine indem es sich von sich trennt, eint sich mit sich selbst – wie die Harmonie des Bogens mit der Leier.»
Seine wichtigsten Lehren zum Sinn des Seins im Überblick:
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Gegensätze (Polaritäten) sind der Motor zum Sein – die gegeneinanderwirkenden Kräfte wohnen allem Lebendigen inne
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Die Bedeutung der Veränderung «Alles fliesst, wandelt und verwandelt sich in sein Gegenteil.» (Panta rhei). Erst die Pole im Wechselspiel ermöglichen den Fluss und somit das Erleben vom Sein. Und daraus erschaffen sich zur gleichen Zeit wieder Gegensätze.
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Die Erkenntnis vom «in sich versunkenen Nachdenken oder Erforschen». Damit meint Heraklit, dass der Mensch in der Lage ist, seinen Geist zur Ruhe zu bringen, um die Welt und sich selbst als eins zu erleben.

BUDDHISMUS
(ca. 480 v. Chr.)
Der Buddhismus ist eine der großen "Weltreligionen" (Philosophie). Im Gegensatz zu anderen großen Religionen ist der Buddhismus keine theistische Religion, hat also als sein Zentrum nicht die Verehrung eines allmächtigen Gottes. Vielmehr gründen sich die meisten buddhistischen Lehren auf umfangreiche philosophisch-logische Überlegungen in Verbindung mit Leitlinien der Lebensführung, wie es auch im chinesischen Daoismus und Konfuzianismus der Fall ist. Zudem ist die Praxis der Meditation und daraus herrührendes Erfahrungswissen ein wichtiges Element im Buddhismus.